STEK 2050: Gemeinsam planen bringt Chur weiter!

18. August 2021

Das Stadtentwicklungskonzept Chur 2050 (STEK 2050) enthält gute Ansätze. Die mangelhafte Partizipation der Stadtbevölkerung, das Fehlen wichtiger Themen und widersprüchliche Massnahmen lassen diese jedoch verblassen. Eine breite Allianz von Organisationen, Verbänden, Fachleuten und Parteien äussert sich in dieser Stellungnahme deshalb gemeinsam zur Zukunft unserer Stadt und fordert eine deutliche Nachbesserung.

Das Stadtentwicklungskonzept Chur 2050 liegt bis Ende August zur Mitwirkung auf. Im Entwurf wird die Bedeutung von frühzeitiger Partizipation betont. Das Netzwerk «Chur mitgestalten» begrüsst dies. Leider handelt der Stadtrat jedoch nicht danach: Das Konzept wurde verwaltungsintern erarbeitet, eine frühzeitige Anfrage für den Einbezug von Interessensgruppen wurde abgelehnt, und zu Grunde liegende Fachberichte werden unter Verschluss gehalten. 

Nun ist ein Text in Vernehmlassung, welcher die allermeisten überfordert, und der beim genauen Lesen fachliche Mängel offenbart wie auch zu wenig breit abgestützt ist. Diverse gute Ansätze sind enthalten, die aufgrund fehlender griffiger Massnahmen verpuffen. Widersprüche werden nicht aufgelöst. Das STEK Chur 2050 zeigt leider nicht auf, wie Chur die drängenden Herausforderungen unserer Zeit lösen will. Unter anderem ging das Klimaziel 2050 des Bundes einfach vergessen, und städtebaulich bleiben viele Probleme und Fragen offen.  

Das Netzwerk «Chur mitgestalten» kritisiert das gewählte Vorgehen und fordert den Stadtrat zu echten Partizipationsprozessen auf. Dazu gehören die Beteiligung interessierter Akteure und unabhängiger Fachgremien sowie eine ausgewogene Partizipation von Frauen, der Jugend, Queeren, People of Colour und Nicht-Stimmberechtigten. Gemeinsames Planen bringt nachhaltigere und breit abgestützte Lösungen hervor, ist bereichernd und fördert den Gemeinsinn. Gemeinsames Planen bringt uns weiter. 

In der Beilage sind 12 Stellungnahmen zum STEK formuliert von Parteien, Organisationen und Fachleuten. Sie bringen Visionen und Lösungsansätze zur Sprache, hier kommen Expertise und Diversität zum Ausdruck. Wir wünschen uns eine breite Diskussion. Für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt. Für unsere Stadt. Das Netzwerk “Chur mitgestalten” lädt alle Churerinnen und Churer ein, sich zum STEK zu äussern. Welche Stadt wünschen Sie sich? 

Für das Netzwerk “Chur mitgestalten”, Koordinatorin Regula Ott  

 

Liste aller Stellungnahmen in der Beilage (alphabetisch): 

  • Freie Liste Verda: «Keine Verdichtung ohne Partizipation, Freiraumkonzept und Klimaschutz» 

  • Klimastreik Graubünden: «Das STEK 2050 wird der Klimakrise nicht gerecht» 

  • IG für lebendige Wohn- und Stadträume: «Es fehlen partizipative und lebendige Möglichkeitsräume und Gebäude, sowie gestaltbare und nutzbare Frei- und Grünräume für die Bevölkerung» 

  • Peter Hartmann, Verkehrsplaner: «Dem Auto im Stadtverkehr seine Grenzen aufzeigen»  

  • Pro Natura Graubünden: “Biodiversität muss aktiv erhalten und gefördert werden” 

  • Pro Velo Graubünden: «Veloförderung ist nicht teuer – man muss sich nur getrauen!» 

  • Sozialwerk.LGBT+, treff.LGBT+: «Städte sind für Menschen gemacht!» 

  • SP Chur: «Qualitative und ökologische Stadtentwicklung und bezahlbarer Wohnraum» 

  • VCS Graubünden: «Chur muss die Klimaerhitzung ernst nehmen» 

  • Verein Kulturraum Chur: «Realisierung von Gemeinschafts- und Kulturzentren in den Stadtquartieren! 

  • Wohnbaugenossenschaft bainviver-chur: «Gemeinnützigen Wohnung

  • WWF Graubünden: «Städte sind für den Klimaschutz zentral – auch die Stadt Chur»

Hier finden Sie alle Stellungnahmen (pdf)

Zum Netzwerk Chur mitgestalten

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