GL: Der Kanton Glarus unterstützt absurde Schwellenwerte für ein geschütztes Tier

14. September 2023

Wolfsabschüsse, auch präventive, sind aus unserer Sicht unbestritten und stehen so im revidierten Jagdgesetz. Das neue Gesetz liefert dafür die richtigen Instrumente. Die Abschüsse müssen aber einen Zusammenhang mit Schäden haben UND ein zumutbarer Herdenschutz ist notwendig. Das ist fachlich richtig und verständlich. Und so wollte es das Parlament und das Volk.

Mit der neuen Verordnung ist das Bundesamt für Umwelt BAFU dagegen vom vernünftigen Pfad abgekommen. Es will Wölfe willkürlich abschiessen und setzt dementsprechende Schwellen. Der Druck ist enorm, ganze Wolfsrudel abzuschiessen, auch wenn keine Schäden oder auch nur Probleme entstehen. Ohne Not stellt das BAFU damit den Naturschutz auf den Kopf, missachtet Volks- und Parlamentswillen. Die gebietsweise erfolgreich umgesetzte Koexistenz zwischen Landwirtschaft, Mensch und Wolf wird durch den Verordnungsentwurf gefährdet. Es geht nicht um die Anzahl Rudel. Es geht um die Funktion des Ökosystems und selbstverständlich um die Vermeidung von unzumutbaren Schäden. Dafür wurde das JSG revidiert. Funktionierende Rudel zusammenzuschiessen, kann hingegen mehr Schäden zur Folge haben.

Für geschützte Tiere Schwellen festzulegen, ist absurd und hat mit Naturschutz nichts mehr zu tun. Kommen als nächstes Oberlimiten für Gänsegeier, Biber oder Luchs? Das Signal mit willkürlich festgelegten Schwellen (in diesem Fall Anzahl Rudel) ist jedenfalls fatal.

 

Anita Wyss, Geschäftsführerin WWF Glarus

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