Schutz der letzten Auen

Auenschutz nach mehreren Anläufen

Die Rhäzünser Auen, die Ruinaulta oder die Klöntal-Auen gelten schweizweit als einzigartige Auenlandschaften. Sie gehören zu den 78 Flussauen und Gletschervorfeldern in Graubünden (74) und Glarus (4), die ins nationale Aueninventar aufgenommen wurden. Andere national bedeutende Auen warten seit Jahrzehnten auf diese Aufnahme.  

1992 hat der Bund das Inventar der Auen von nationaler Bedeutung in Kraft gesetzt. 27 Bündner und 2 Glarner Auen schafften diese Aufnahme auf Anhieb, wie der Plaun la Greina, die Rhäzünser Rheinauen oder die Klöntalauen. Viele bedeutende Auen mussten hingegen lange auf das Predikat "von nationaler Bedeutung" warten. 

Einzigartige Mastrilser Auen

Schon 1993 stellte der damalige Nationalrat Herbert Mäder dem Bundesrat die Frage, wieso die Mastrilser Auen am Alpenrhein nicht ins Bundesinventar aufgenommen wurden. Der Bundesrat bestätigte die nationale Bedeutung der Alpenrhein-Aue. Eine einvernehmliche Lösung mit dem Kanton sei aber nicht möglich. Der Grund: ein hängiges Wasserkraftprojekt. Rund 20 Auen hat die Bündner Regierung auch bei den Revisionen des Aueninventars im 1996, 2002 und 2015 den nationalen Schutz verweigert. 

Auen-Schutz trotz Widerstand

Im 2017 nahm der Bundesrat trotz Widerstand der Bündner Regierung rund die Hälfte dieser Auenkandidaten ins Bundesinventar auf. Seitdem geniessen auch die Rheinauen von Mastrils und Trimmis, die Aue in der Ruinaulta, die Rabiusa-Aue im Safiental und andere nationalen Schutz. Im Kanton Glarus wurde das Linth Delta ins nationale Inventar aufgenommen.

Sanierungsbedarf bei den Auen

Trotz nationalem Schutz geht es vielen Auen nicht gut. Nur gut ein Viertel der nationalen Auen sind gemäss einer Erhebung des Bundes in einem guten Zustand. Eine hohe Revitalisierungspriorität haben u.a. die Glarner Auen im Linth Delta und im Klöntal. In Graubünden haben mehrere Auen eine sehr hohe Priorität bei der Sanierung. Dazu gehören die Rhäzünser Auen am Hinterrhein, die Trimmiser Rodauen am Alpenrhein und der Plaun da Foppas am Vorderrhein bei Ilanz.

Unser Engagement

Auen auf der Warteliste

16 Auen in Graubünden und 2 in Glarus, die national bedeutend sind, warten nach wie vor auf die Aufnahme ins Bundesinventar. Dazu gehören die Glenner-Auen im Val Lumnezia. Der Kanton will die Optifüon Wasserkraft offenhalten. Der WWF setzt sich weiter für den Auenschutz ein. 

Wasserkraftpotential in Auen

Geschützte Flussauen und Gletschervorfelder stehen nach wie vor im Fokus der Wasserwirtschaft. Der Auenschutz steht einmal mehr auf dem Prüfstand. Der WWF wehrt sich gegen die Aufweichung des Auenschutzes. Damit würden wir die wertvollsten Hotspots unserer Biodiversität verlieren.

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